Barockreiten

 

Diese "andere Reitweise" ist nicht, was wir unter Dressur gewöhnlich verstehen. Herausgewachsen aus der iberischen Hir- tenkultur und an den französischen Kö- nigshöfen zu höchster Reitkultur verfei- nert ist barocke Dressur am ehesten mit der spanischen Hofreitschule in Wien zu vergleichen. Sie basiert wie diese auf der Reitlehre des grossen französischen Reit- meisters Francois Robichon de la Guerini- ère (Reitkunst, Olms Verlag 1989).

Ziel dieser Reitweise ist die Kunst, das Pferd ohne Verschleiss seiner körperli- chen und seelischen Fähigkeiten langsam und schonend zu grösster Schönheit und Ausstrahlung auszubilden. Diese Aspekte sind leider aus der heutigen Sport-Dres- sur fast ganz verschwunden und haben zum Schaden des Pferdes sehr oft ehr- geizigem Wettkampf, Geld und viel Un- wissen über pferdegerechte Ausbildung Platz gemacht.

Mit meinem Alter Real Hengst Urgeiro und dem Lusitanohengst Dourado hatte ich das Glück, zwei besonders begabte und schöne Pferde direkt aus Portugal erwerben zu können, die ich in dieser Zeit mit Hilfe von guten Lehrern aus dem In- und Ausland ausbildete. Barockdressur Kürprüfungen mit Musik und Showreiten gehörten zu den Höhepunkten unseres gemeinsamen Alltags, der sonst durch viel Arbeit und Verzicht an Freiheit, aber auch durch viel Freude an diesen wunder- baren Tieren bestimmt war.

lic. phil. l Regina Abt, dipl. analyt. Psychologin